Perfekte Laufbedingungen gab es am vergangenen Sonntag in Luzern bei der Jubiläumsausgabe des Swiss City Marathons, der gleichzeitig als Austragung der Schweizer Meisterschaften im Marathon von Swiss Athletics auserkoren wurde. Zwar ist die Strecke am Vierwaldstättersee nicht flach, aber der Veranstalter hatte keine Kosten und Mühen gescheut, den zahlreichen Startern etwas zu bieten. So lief man auf der Strecke nicht nur durch das Stadion Almend, sondern auch durch das Kultur und Kongresszentrum KKL, ausgelegt mit Teppich und begleitet von Cheerleader-Girls und einer Lichtshow. Aber das waren noch nicht alle Highlights, die der Veranstalter aufbot. Nicht nur die zahlreiche Musikgruppen und die umfassende Verpflegung entlang der Strecke sorgten für einen tollen Marathon, sondern auch die zahlreichen Zuschauer in der Luzerner Innenstadt. Da war mächtig was los, vor allem in der Nähe des Bahnhofs, den man auf den 42.195 km viermal passierte.
Blieb noch das Wetter, aber auch das war perfekt. Zwar grau in grau, aber absolut windstill und kühle 8 Grad am Start.
Evelyne Müller dachte beim Start an ganz andere Herausforderungen, Schweizer Meisterschaft war für sie kein Thema. Neue Bestzeit sollte es werden und wenn möglich eine Zeit unter 3:22. Begleitet vom Trainer musste sie denn auch auf der ersten der zwei Runden ein wenig eingebremst werden. In der zweiten Schleife liess Evelyne dann aber keinen Zweifel mehr aufkommen, ihre sehr gute Trainingsverfassung beim Wettkampf auch umzusetzen. Und so lief sie ihre letzten Kilometer bis zu 20 Sekunden schneller, als ihre geplante Marathonpace. Sie wurde dafür belohnt, sie lief sich nicht nur auf den 17. Gesamtrang nach vorne, und somit in die Top 20, sondern schaffte es auch noch unter 3:20 zu finishen: 3:19:29! Und das war Bronze in ihrer Altersklasse W20 beim 10. Swiss City Marathon! Aber eigentlich nicht nur da, sondern somit auch bei der Schweizer Meisterschaft! Dachte man, aber die Altersklasse F20 gibt es dort nicht. Warum, weiss nur Swiss Athletics. Einen Grund dafür ist nicht ausfindig zu machen, und so liessen die Verantwortlichen der Siegerehrung uns wissen, dass sie es auch nicht wissen. Nicht wissen scheint Swiss Athletics beim Organisieren von Meisterschaften im Marathon recht viel, denn auch die Siegerehrung wurde irgendwo in einem Konferenzsaal abgehalten, den niemand fand.
Wo ein Marathon ist, ist meist auch ein Halbmarathon, und so auch in Luzern. Der Unterschied war ganz einfach, anstatt 2 Runden musste nur 1 gelaufen werden. Startzeit war gleich, was für die Marathonläufer nicht so optimal ist, aber ab der zweiten Runde war man ja dann unter sich. Fast, denn es gab noch ein Duo Marathon, bei dem sich zwei Läufer den ganzen Marathon teilten. Ja nun, wenn es denn Sinn macht.