Marathontag in Singapur

30. November 2019
CC4147A6-3D8F-4B0B-9B4B-B0D11E8D5AA3
62D45EFA-0CC9-4808-9454-7F8DAAEA1149
EC4498BE-5246-4465-A7EC-DA302EE57A45
276591D6-B772-43D1-97D6-E85166AF9E43
BA7061ED-3A3E-4B1E-A97F-9BB20B9A6E96
E27E7ED4-F222-4C2F-AB71-53D1E119592C
BDD42C41-498A-4C63-A22E-A199FFBC8B40
428C6D01-84C8-4164-86B3-EF84E592DD37
60BB6384-C3B3-4172-92F7-A5D8952ED552
C6B39DAC-9228-4789-8BC3-1066226B13C4
596A96C2-51D6-4500-B61F-B686EB22D206
51FCCECB-2016-47C7-BFEB-F2945474021C
5338B86A-1972-4E8A-B9E0-6C4E3E182D33
E123011A-8918-45B4-938F-E4562A21EB55

Gestern war Marathontag! Nicht für Serena, aber für ihren Coach, schliesslich sollte er wissen, wie sich das bei diesen schwülheissen Wetterbedingungen anfühlt.

Aber am Morgen gabs ersteinmal eine lockere Lauftechnikeinheit für Serena. Seit dem Krafttraining am vergangenen Montag spürt sie ihren linken Unterschenkel, am Gelenkansatz, er schmerzt beim Laufen. Das bedeutete: Vorsicht bei der Lauftechnik! Wir entschieden uns für lockere Übungen zur Rhytmisierung.

Nach einem kurzen Mittagessen schnappte mich dann meine Singapur Mom Irene zu einer Stadttour im Auto mit anschliessendem erneuten Lunch! Vor einem Marathon soll man schliesslich gut gegessen haben!

Schnappen bedeutet in Singapur Gas geben, da wird nicht lange gefackelt und rumgeredet. Mir gefällt das, hier gehts vorwärts! Nicht wie in Italien, wo man mehr als den halben Tag sinnlos verlöhlt. Wenn es heisst, lass uns um 12:00 losfahren, dann gehts um 11:55 los und man beschliesst das ganze um 11:50. Also 5 Minuten Zeit die Sachen für den Marathon zu packen, schliesslich kommen wir nicht mehr vorher zurück, wie man gerade feststellt! Hohe Pace schon vor dem Start.

Auf dem Expressway in Richtung Innenstadt war wieder Stau, Saturday-Traffic-Jam! Am Tag zuvor gabs den Friday-Traffic-Jam und ich kann mir vorstellen, am Sonntag dann der …, genau!
„Please go out of my way“ meint Irene halb singend und drückt aufs Gas, sobald es 200 Meter Luft erlauben.

Die Rundtour in der Innenstadt durch die Häuserschluchten war beeindruckend! Und wie grün Singapur trotzdem ist! Und sauber! Ruinen sieht man da keine, alles wirkt neu, marode Fussgängerbrücken oder Ähnliches: Nicht zu sehen, alles top in Schuss! Ein klein wenig erinnert mich die Stadt an Legoland.
Wahrscheinlich deswegen, weil hier die Häuserbauer recht freie Hand bei der Gestaltung haben, um historische Bausubstanz muss sich hier niemand kümmern. Atemberaubende Konstruktionen lassen bei der Rundfahrt keine Langeweile aufkommen.

Als wir durch die Hauptshoppingmeile fahren, staune ich nicht schlecht! Die Malls sind riesig und die Weihnachtsdeko sprengt meine Vorstellungen jeglicher Möglichkeiten! Wahnsinn! Da werden ganze Welten vor den Eingängen inszeniert! Pinguine, Eisbären, Rentiere und Weihnachtsbäume, wie ich sie noch nicht gesehen habe! Da ist der Baum vor dem Rockefeller Center in New York eine Vorgartentanne dagegen!

Irene lud mich anschliessend zu einem echten chinesischen Lunch ein, nobles Restaurant und “Mom“ bestellt erstmal zwei Bier! Grossartig!

Irene ist ne echte Mom, wo sie ist, gibts bald etwas Leckeres zu essen. Es gab dann für mich nur Neues zu probieren, von Hühnerfüssen bis zu Teigtaschen mit Suppe. Alles sehr lecker. Ob das vor dem Marathon gut war? Egal, es schmeckte. Und wie Moms so sind: Man geht nicht los, bevor man eigentlich schon am Platzen ist! Try this, try this and you have to try the dessert!

Zum Glück hatte ich 3 Stunden später 42.195 Kilometer Zeit, die Plautze wieder wegzulaufen.
Serena treffe ich mit Daniel und 2 weiteren Läufern in der riesigen Lobby eines Hotels. Das ist in Singapur durchaus üblich, nicht nur Hotelgästen stehen die Räumlichkeiten offen. Drinnen befinden sich Bars und Cafés. Ich ziehe mich auf dem WC um und ab jetzt beginnt der Marathon.

Über ihn berichte ich später separat, es würde hier den Rahmen sprengen. Aber vorneweg: es war der best organisierte Marathon, den ich je gelaufen bin, die Menschen waren fantastisch und die Strecke ist super! Und ich wurde mehr als einmal angesprochen: Hey, you are the coach from Serena! Für mich selbst war es dann eine mega harte Nummer, wenn man bei Kilometer 5 bereits spürt, dass man kraftlos und müde ist, dann weiss man als Marathonläufer, was einen spätestens auf der zweiten Hälfte erwartet:
Das Aus oder die Hölle.

Das Aus kam dank Serena nicht, und die Erfahrungen, die ich auf der Strecke machte, sind für einen Trainer sehr hilfreich. Marathonbericht folgt!

Heute gibts nen Tag ohne Laufen und auf den Abend freue ich mich besonders: Ich treffe Serenas Eltern!

Übrigens: während ich diesen Bericht schrieb tauchte Mom auf und fragte, ob ich hungrig sei :).